HO Reko 52

52 8147-2

52 8164-7

Die Gützold 52 Reko ist Segen und Fluch zugleich. Die Markeinführung 2006 dieser Lok war mehr als ungünstig und dem enormen Preisdruck der auf kleinen Firmen lastet geschuldet. Das Ende der Zwickauer Firma deutete sich damals schon an. Der Kessel ist eine reine Neuentwicklung und noch heute das Maß der Dinge in HO. Tender, Führerhaus und Fahrwerk basieren jedoch noch auf alten Konstruktionen und wurden preiswert übernommen. Das Resultat ist grauenhaft! Zwischen Rahmen und Umlauf ist ein völlig offener Bereich der die Lok entstellt und Druckkessel und Pumpen hängen frei in der Luft.

Die neue Firma Gützold kennt diese Fehler und wird 2017/18 eine "untenrum" überholte Version auf den Markt bringen.

Die Reko 52 war für die Altmark eher untypisch. Sie löste hier im Bw Salzwedel 1982/83, auf Anordnung der Stasi, über Nacht die BR Reko 50 ab. Hintergrund war ein Fluchtversuch mit einer Dampflok in Oebisfelde. Bei der BR 52 Reko konnte man bei Einfahrt in den Grenzbahnhof das Führerhaus verschließen, was jetzt gefordert wurde. Die Reko 52 war unbeliebt und wurde nicht gepflegt. 52 8164-7 sah dann auch immer so aus. Oebisfelder Personale weigerten sich mit dieser BR schnellen Streckendienst zu fahren!

Anders sah das im Bw Haldensleben aus. Hier war die BR jahrelang beheimatet, geschätzt und gepflegt. Man nutzte ihre Stärke auf den krümmungsreichen langsamen Strecken und für die schweren Einsätze in die Steinbrüche.

Die 52 8147-2 war die letzte planmäßig eingesetzte Dampflok in unserer Region und noch Anfang 1988 im Einsatz. Die weißen Verzierungen vorn hatte ich ihr angemalt.

52 8164-7 war eine recht treue Seele in der Altmark. Sie wurde Anfang 1966 im RAW Stendal rekonstruiert und blieb auch in Bw Stendal jahrelang im Einsatz. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Brandenburg beendete sie ihre Geschichte dann in Salzwedel.

Vinzelberg 1984

Umbau 2006

Basis Gützold. Vollständige Ergänzung aller fehlender Leitungen im Fahrwerks- und Kesselbereich (es fehlen ja fast alle!!!), aller fehlender Griffstangen und vollständige Überarbeitung des Tenders. Schmierpumpenantrieb durch fünfte Kuppelachse.

Der Umbau des doch sehr einfachen Gützold Modells ist genau so aufwendig wie ein kleiner Weinert Bausatz!!! Hier der Prototyp noch mit zu großen Windleitblechen die es im Zubehör leider gibt. Erst die Verwendung von Kuswa Blechen brachte eine stimmige Optik.

 

Hier die kleineren Kuswa Bleche bei der Testmontage. Bei diesen Umbauten muß man genau aufpassen, da es von der Reko 52 noch mehr Versionen gab als bei der Reko 50. Die Gützold Lok ist klassisch umgesetzt mit großen Sandkästen der BR 52 und einem richtigen Reko Kessel der BR 52. Beim Vorbild waren durch Tausch von Grundkomponenten fast alle Loks unterschiedlich!
Die Reko nach der Überarbeitung. Die Treibstangenfangbügel fehlen noch, da es diese Teile als Ersatzteil damals noch nicht gab. Die Tender Räder sind RP25 mit Haftreifen.
Hier die die Lok noch auf meiner alten Anlage. Steile Weichen und das zweite Gleis habe ich ja jetzt entfernt!

Teich- und Wiesenlandschaft.

Das fertige Modell in top Pflegezustand wie Ende 1987.

 

Die Grundoptik stimmt nach der Überarbeitung.
Hier jetzt einige Fotos vom Umbau. Ich habe dabei versucht alle sichtbaren wichtigen Leitungen an das Modell zu bekommen. Die Leitungsführung wurde von 52 8001 direkt am Vorbild abgenommen.

Dabei muß die Gützold Grundmechanik verändert werden. Der Umlauf kommt jetzt fest an den Rahmen um Leitungen zu legen. Der Kessel wird zum Einzelteil.

Am Führerhaus fehlten auch alle so typischen Griffstangen.

Hier die Zylinderversion der 8164 ohne Verkleidung. Die inneren Dampfleitungen wurden aus Lötzin erstellt. Diese Leitungen sind wichtig - bei Gützold guckt man vorn ins Nichts!
Die Verbundleitung der Zylinder entstand aus Weinert Restteilen. Die Öffnungen der Gützold Zylinder wurden mit 2K Kleber verschlossen und gerade gefeilt.
Pumpen und Druckbehälter wurden "angeschlossen" und die Tenderzuleitungen erstellt.
Vor der Endmontage.

52 8164-7, Bw Salzwedel im letzten Erscheinungsbild

Basis Gützold. Vollständige Ergänzung aller fehlender Leitungen im Fahrwerks- und Kesselbereich (es fehlen ja fast alle!!!), aller fehlender Griffstangen und vollständige Überarbeitung des Tenders. Schmierpumpenantrieb durch fünfte Kuppelachse. Umbau der Zylinder ohne Verkleidungsbleche!

Der Umbau des doch sehr einfachen Gützold Modells ist genau so aufwendig wie ein kleiner Weinert Bausatz!!! Bauzeit mindestens einen Monat!

Tolle Optik von vorn. Die unverkleideten Zylindereinströmrohre wirken hier besonders gut.

 

Hier kann man gut die neuen Leitungen erkennen und der Durchblick an der Treibachse ist jetzt im Rahmenbereich durch Leitungen begrenzt. Der Tender ist kürzer gekuppelt.

 

Die Treibräder haben leider noch die hohen Spurkränze - der Vorläufer ist von Weinert.

Die Tenderkupplung wurde gekürzt so das der Tender dichter an die Lok rückt.

Meine beiden Gützold Reko 52 nach den Umbauten. Der Tender der Gützold Loks muß aufwendig gesupert werden. Auch bei diesem fehlen ja fast alle Leitungen.

Der Tender muß entlackt werden, da die Arbeiten dann besser gehen.

Von der Grundkonstruktion ist der Wannentender bei Gützold top, doch hier fehlt wirklich auch alles.

Leitungen, Tritte, Bohrungen und Kabel - nichts ist im Modell da!

Auch die festen Lampen werden ersetzt.

Wichtig ist auch das große Schutzblech vorn zum Führerhaus.

Die hinteren charakeristischen Schienenräumer eines Wannentenders sind auch nicht vorhanden und müssen selbst gebaut werden ....
......genau wie das Gestänge für die Wurfbremse.

Viel viel Nacharbeit für ein teures Serienmodell, aber der Aufwand hat sich gelohnt.

Hoffen wir auf bessere Zeiten und neuen Schwung bei Gützold. Vielleicht gibts dann mal eine überarbeitete Reko 52. Versionen dieser schönen Lok gibt es noch sehr sehr viele!

 

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